Im Durchschnitt verunglückte im Jahr 2021 alle 24 Minuten ein Kind auf Deutschlands Straßen. Der häufigste Grund für Unfälle bei Kindern sind Fehler beim Überschreiten der Fahrbahn – so das Ergebnis einer Auswertung durch das Statistische Bundesamt. Diese Zahl macht die Gefahren im öffentlichen Straßenverkehr für Kinder deutlich und zeigt, weshalb Verkehrserziehung für den Nachwuchs so wichtig ist. Die Verkehrserziehung zielt darauf ab, Unfälle im Straßenverkehr zu vermeiden, indem sie die kleinsten Verkehrsteilnehmer über das richtige Verhalten im Straßenverkehr informiert.
Kinder im Straßenverkehr: Erziehung im Kindergarten und der Vorschule
Der Grundsatz bei der Erziehung im Straßenverkehr lautet: Das richtige Verhalten im Straßenverkehr sollte so früh erlernt werden wie möglich. Ein solider Grundstein für eine selbstständige und sichere Verkehrsteilnahme lässt sich bereits im Kindergartenalter legen. Eine solche Förderung für das richtige Verhalten im Straßenverkehr wird auf spielerische Weise durch folgende Maßnahmen umgesetzt:
- Bewegungsförderung
- Wahrnehmungsförderung
- Verständigungsförderung
Auch die Eltern spielen bei der Frühförderung eine große Rolle, denn der Nachwuchs lernt durch das Verhalten der Erwachsenen. Wenn also die Eltern an einer roten Ampel warten, bis es grün wird, beobachten dies die kleinsten Verkehrsteilnehmer ganz genau und machen es ihren Vorbildern entsprechend nach.
Kinder im Straßenverkehr: Erziehung in der Grundschule
Die Verkehrserziehung ist in der Schule ein jahrgangs- und fächerübergreifendes Element im Lehrplan. Ergänzend zum Lehrer vermitteln häufig Polizisten die wichtigen Informationen und visualisieren diese anhand anschaulicher Beispiele aus dem alltäglichen Leben. Der Themenkomplex Sicherheit im Straßenverkehr besteht in der Grundschule aus den folgenden drei Teilen:
- erste Klasse: der Schulweg
- zweite Klasse: Gefahren im Straßenverkehr
- dritte und vierte Klasse: die Radfahrausbildung
Der Schulweg
Der Schulweg stellt für den Nachwuchs oftmals die erste Strecke dar, die er regelmäßig und selbstständig zurücklegt. Zum einen stellt der Schulweg damit einen wichtigen Schritt in die Eigenständigkeit des Kindes dar, zum anderen bedeutet er jedoch auch ein Risiko für die Sicherheit. Im schulischen Unterricht werden die wichtigsten Vorschriften und Verhaltensregeln im Straßenverkehr thematisiert. Die Bedeutung von Ampeln, dem Zebrastreifen, dem sicheren Fahren bei Dunkelheit und weitere Themen werden hier den Kindern erklärt.
Gefahren im Straßenverkehr
Ein Kind muss im Straßenverkehr potentielle Gefahren erkennen und entsprechend darauf reagieren können. Ein Lehrer vermittelt dieses Wissen im Sachunterricht, wie etwa folgende Themen:
- mögliche Gefahren für Fußgänger
- das richtige Verhalten bei einem Unfall
- Fahren mit dem Fahrrad
- Regeln für andere Verkehrsteilnehmer
Straßenverkehrserziehung mit dem Fahrrad
Die Schulen führen die Radfahrausbildung in Klasse 3 oder 4 durch, die manchmal auch „Fahrradführerschein“ genannt wird. Dieser Fahrradführerschein ist in einen theoretischen und einen praktischen Part aufgeteilt. Typische Inhalte dieses Unterrichts sind beispielsweise:
- Wann ist mein Fahrrad verkehrssicher?
- Welche Bedeutung haben die verschiedenen Verkehrszeichen?
- Wie verhalte ich mich im Kreisverkehr und in einer Einbahnstraße?
- Mit welchen Gefahren muss ich als Radfahrer rechnen?
- Wie kann ich Rücksicht auf Fußgänger nehmen?
Abschluss dieser Radfahrausbildung ist eine praktische und eine theoretische Lernkontrolle, welche umgangssprachlich auch als „Radfahrerprüfung“ bezeichnet.
Fazit: Mit der Straßenverkehrserziehung sollte bereits im Kindergartenalter begonnen werden. Eltern bzw. Erwachsene fungieren mit ihrem Verhalten im Straßenverkehr als Vorbild für den Nachwuchs.
Die Lehrer bringen den Kindern das theoretische Wissen im Rahmen der schulischen Erziehung ab der ersten Klasse bei. Den Abschluss dieser Bildungsmaßnahme stellt der Radführerschein dar, den das Kind in der dritten oder vierten Klasse erhält.