Lebensversicherungen – das gilt es zu beachten

Gehörte sie einst ganz selbstverständlich in jeden Haushalt, hat sie zwischenzeitlich dramatisch an Bedeutung verloren: Die Lebensversicherung. Allerdings ist hier zu differenzieren, denn nicht jede dieser Policen ist überholt oder überteuert. Ein Blick auf Details lohnt sich!

Lebensversicherung

Die Lebensversicherung – drei Möglichkeiten zur Auswahl

Die Zeiten, in denen eine klassische Lebensversicherung mehr als sieben Prozent pro Jahr einspielte, sind lange vorbei. Die extrem niedrigen Zinsen wirken sich hier fatal aus: Unter dem Strich kostet eine solche Police mehr, als sie überhaupt erwirtschaften kann. Doch das ist nicht in jedem Fall so. Zunächst ist eine grundlegende Frage zu klären:

Was genau ist eine Lebensversicherung?

In diese Kategorie zählen Versicherungsverträge, die auf das Leben einer versicherten Person abgeschlossen werden. Verstirbt diese vor Ende der Laufzeit, erhalten die zuvor definierten Bezugsberechtigten die vertraglich vereinbarte Versicherungssumme ausgezahlt. Über diesen Hinterbliebenenschutz hinaus kann eine Lebensversicherung als Spar- oder Vorsorgevertrag konzipiert sein. Aus dieser allgemeinen Definition ergeben sich drei unterschiedliche Umsetzungsmöglichkeiten:

Die Risikolebensversicherung

Dieser Vertrag ist reduziert auf das Wesentliche: die Absicherung des Risikos Tod. Sie legen eine bestimmte Versicherungssumme fest, die Sie für den Ernstfall absichern möchten. Die Versicherungsgesellschaft prüft die Wahrscheinlichkeit, dass die versicherte Person vor Vertragsablauf versterben könnte. Stehen Versicherungsbeiträge und Risiken in einem annehmbaren Verhältnis, übernimmt sie den Versicherungsschutz. Während der Laufzeit erwirtschaftete Gewinne werden zur Reduzierung des Beitrages oder Erhöhung der Versicherungssumme verwendet – eine Auszahlung zum Ablauf erfolgt in der Regel nicht. Sollte die versicherte Person versterben, wird die Summe wie vereinbart ausgezahlt und der Vertrag erlischt.

Kapitallebensversicherung

Bei dieser Form der Lebensversicherung wird auf den Beitrag für die inkludierte Risikolebensversicherung ein Sparbeitrag gepackt, der zu einem überwiegenden Teil in mündelsichere Anlagen wie Staatsanleihen investiert wird. Verstirbt die versicherte Person vor Ablauf des Vertrages, erhalten die festgelegten Bezugsberechtigten die Versicherungssumme für den Todesfall zuzüglich der bis dahin erwirtschafteten Gewinne ausgezahlt. Ansonsten erhält der Versicherungsnehmer die Ablaufsumme zum Vertragsende.

Fondsgebundene Lebensversicherung

Diese Variante funktioniert genau wie die Kapitallebensversicherung – der Sparanteil wird jedoch in Fonds investiert. In der Regel lässt sich die Höhe der Todesfallabsicherung ebenso individuell festlegen wie die Auswahl der Fonds. Allerdings nehmen Sie nicht nur an den Gewinnen teil, die die Fonds erwirtschaften, sondern auch an den Verlusten. Damit kommt einem Ablaufmanagement eine besondere Bedeutung zu: Dabei werden die Anlagen rechtzeitig vor Ablauf des Vertrages in sichere Fondsalternativen umgeschichtet, um die Ablaufsumme nicht noch zu riskieren.

Lebensversicherung als Auslaufmodell? Eher nicht!

Grundsätzlich sollte eine Lebensversicherung immer als ein Vertrag auf lange Sicht verstanden werden: Sowohl bei der Kapital- als auch bei der Fondsgebundenen Lebensversicherung entwickeln sich die Gewinne erst so richtig in den letzten Jahren – zumindest theoretisch. Die kapitalgebundene Variante ist angesichts des Zinsmarktes längst nicht mehr attraktiv, die fondsgebundene birgt einige Risiken und oft genug vergleichsweise hohe Kosten.

Im Gegensatz dazu ist eine Risikolebensversicherung nach wie vor ein wichtiges Vorsorgeinstrument: Sie lässt sich einsetzen, um vergleichsweise preisgünstig

. Hauptverdiener in einer Familie,
. Geschäftsführer oder Knowhow-Träger in Unternehmen und
. Kredite

abzusichern. Sollten die Versicherten vorzeitig versterben, steht den Hinterbliebenen ausreichend Kapital zur Verfügung, um zumindest finanziell gut aufgestellt zu sein.


Sinnvoll: Trennung von Risikoabsicherung und Vorsorge
Ohnehin ist es ratsam, diese beiden Bereiche strikt getrennt voneinander zu organisieren: Die Absicherung vorzeitiger Risiken, wie zum Beispiel Tod oder Berufs- bzw. Erwerbsunfähigkeit, ist existenziell wichtig und sollte immer bezahlt werden können. Die Altersvorsorge oder das Ansparen können separat vereinbart werden. Diese Konstellation eröffnet auch in schwierigen Phasen einen komfortablen Bewegungsspielraum, da die Bezahlung der Spar- und Rentenversicherungsverträge nämlich ohne Probleme ausgesetzt werden kann. Damit bleiben Sie flexibel, ohne den wichtigen Risikoschutz zu riskieren. Ob die klassische Lebensversicherung je zu ihrer alten Stärke zurückfinden wird, das bleibt jedoch abzuwarten.



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