Kopfschmerzen, Schnupfen und Husten sind für viele Berufstätige oft noch kein Grund zum Arzt zu gehen und sich krankschreiben zu lassen. Die Betroffenen besorgen sich stattdessen entsprechende Medikamente in der Apotheke und fahren weiterhin mit dem Auto zur Arbeit. Patienten, die trotz Krankheit zur Arbeit fahren, setzen sich und anderen Verkehrsteilnehmern jedoch einem deutlich höheren Unfallrisiko aus. Im Folgenden erfahren Sie, was Sie beachten sollten, wenn Sie trotz Krankheit Autofahren möchten.
Kranke Autofahrer erhöhen Unfallrisiko
Laut Angaben des ADAC werden etwa 25 % aller Unfälle im Straßenverkehr durch die Einnahme chemisch-pharmazeutischer Arzneimittel verursacht. Das liegt insbesondere daran, dass etwa ein Fünftel aller handelsüblichen Medikamente die Fahrtüchtigkeit des Patienten einschränken, indem sie ihn benommen machen und Schwindel hervorrufen. Doch auch die Erkrankung selbst kann das Reaktionsvermögen des Autofahrers herabsetzen und dadurch Verkehrsunfälle begünstigen.
Bedenken Sie also bevor Sie unnötig Medikamenten einnehmen, dass diese Ihre Beschwerden zwar kurzzeitig lindern können, die vollständige Genesung jedoch meist nur durch ausreichend Ruhe stattfindet.
Krank Autofahren ist nicht grundsätzlich verboten
Es ist hierzulande nicht verboten, in angegriffenem Gesundheitszustand sein Fahrzeug zu benutzen. Grundsätzlich gilt es aber einen ärztlichen Rat über eine Teilnahme am Straßenverkehr einzuholen. Nach einer Untersuchung des Patienten, kann dieser beurteilen, ob die festgestellte Erkrankung das Autofahren gefahrlos zulässt. Ist das nicht der Fall, sollte man unbedingt den Anweisungen des Arztes folgen und aufs Fahren verzichten.
Wann man aufs Autofahren bei Krankheit verzichten sollte
Mit einem harmlosen grippalen Infekt kann der Patient meist noch kurze Strecken ohne Probleme bewältigen. Krank Autofahren erfordert ein besonders hohes Maß an Konzentration und Aufmerksamkeit, sodass gerade von langen Fahrten abzuraten ist.
Vor allem bei der Einnahme von stark wirkenden Präparaten ist es gefährlich, krankgeschrieben Auto zu fahren. Beispielsweise sollte man auf das Autofahren verzichten, wenn man Medikamente gegen Schmerzen und zur Suchtentwöhnung einnimmt. Dies kann zu Benommenheit und Schwindel führen. Außerdem lassen nachfolgende Krankheiten das Führen eines Fahrzeugs nicht zu:
- Herzschwäche (Herzinsuffizienz)
- Herzrhythmusstörungen, die in Kombination mit kurzfristiger Bewusstseinstrübung oder Ohnmacht auftreten
- schwere Altersdemenz
- schwere Depressionen
- akute organische Psychosen
Was im Fall eines Verkehrsunfalls passiert
Patienten, die das Autofahren trotz Krankheit nicht unterlassen und einen Unfall haben, müssen nicht grundsätzlich befürchten, dass ihre Haftpflichtversicherung nicht leistet. Setzen sie sich jedoch über den ärztlichen Rat hinweg, das Auto stehen zu lassen, ist der Versicherer berechtigt, Geld im Nachhinein zurückzufordern.