E-Mobilität: positive und negative Aspekte von E-Autos

Elektromobilität und damit die Elektroautos sorgen oft für Diskussionsstoff. Wir zeigen Vor- und Nachteile neutral auf, damit Sie sich selbst eine Meinung bilden können.

In der Dämmerung wird ein weißes E-Auto an einer Ladestation aufgeladen.

Umweltfreundlichkeit von Elektroautos

Für viele Befürworter ist eines der stärksten Argumente für ein E-Auto die Umweltfreundlichkeit. Der Elektromotor ohne Verbrennung stößt kein CO2 oder sonstige Treibhausgase aus. Ab einer gewissen Fahrleistung ist auch die gesamte CO2-Bilanz der E-Autos besser als bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor.
Eine Studie des Fraunhofer Instituts für System- und Innovationsforschung ISI hat ergeben, dass batteriebetriebene Elektroautos bis zu 28 bzw. 42 Prozent weniger Treibhausgasemissionen ausstoßen als ein Oberklasse-Diesel bzw. Kleinwagen-Benziner. Zudem können die Fahrzeuge mit ihrer Energieeffizienz punkten: Der Wirkungsgrad liegt bei 90 Prozent, bei Verbrennungsmotoren liegt er im Schnitt zwischen 20 und 40 Prozent. Die Autos verbrauchen durch den Elektromotor auch keine Ressourcen wie zum Beispiel Erdöl. 
Elektroautos haben durch ihre Umweltfreundlichkeit vor allem in Städten viele Vorteile: sie sind leise, geruchsneutral und Umweltzonen oder die Feinstoffbelastung gewisser Fahrzeuge spielen für sie keine Rolle. Somit tragen sie zu einer verbesserten Luft- und Lebensqualität in Städten bei.

Die Schattenseiten für die Umwelt

Die Vorteile und die eben beschriebene Umweltfreundlichkeit haben auch ihre Schattenseiten. Trotz stetiger Weiterentwicklung der Technologien, werden E-Autos mit einer Lithium-Ionen-Batterie betrieben. Diese hinterlassen einen enormen CO2-Fußabdruck, was die Umweltfreundlichkeit der Autos wieder schwächt. Zudem werden diese Rohstoffe vorwiegend in Entwicklungsländern abgebaut und beeinträchtigen den dortigen Brunnenbau und somit die Grundwasserversorgung. Auch die dort lebenden und arbeitenden Menschen leiden unter dem Abbau, nicht nur, weil zu wenig Geld im eigenen Land bleibt und die Arbeitsbedingungen sehr schlecht sind. Es wird bereits an Alternativen geforscht, bis diese jedoch auf den Markt kommen, haben die Fahrzeuge einen erheblichen Nachteil.
Der Antrieb ohne Verbrennung stößt zwar kein CO2 aus, bei der Stromproduktion entstehen allerdings trotzdem CO2-Emissionen. Zudem besteht der deutsche Strom Mix nur zu etwa 40 Prozent aus Ökostrom und somit aus erneuerbaren Energien. Wer auf dem Dach seines Hauses beispielsweise eine Photovoltaikanlage hat, kann sein E-Auto tatsächlich völlig autark betreiben. Wer nicht über eine solche Möglichkeit verfügt, muss mit „normalem“ Strom Vorlieb nehmen. So werden E-Autos teilweise mit Kohle- oder Atomstrom geladen, wodurch die Umweltfreundlichkeit ebenfalls sinkt.
Die Geräuschlosigkeit trägt zur verbesserten Lebensqualität bei, erhöht aber oftmals auch das Unfallrisiko. Radfahrer und Fußgänger verlassen sich oft auf ihr Gehör, wenn sie zum Beispiel die Straße überqueren wollen. Auch wenn der Verkehrsteilnehmer grundsätzlich immer auf die Umgebung achten sollte, birgt sich hier oft eine große Gefahr.

Finanzielle Aspekte von E-Autos

Bei der Konzeption schlägt der Elektroantrieb de Verbrennungsmotor. Letztere sind viel aufwändiger zu konstruieren als Elektromotoren. E-Autos haben zudem meist einen deutlich geringeren Wartungsbedarf, da sie eine lange Lebensdauer haben. Durch die technisch einfacheren Motoren und die wenigen bewegten Teile am Fahrzeug sind weniger Reparaturen fällig.
Der Kauf von Elektroautos oder Plug-In-Hybrid Fahrzeugen wird zusätzlich mit dem staatlichen Umweltbonus unterstützt. Bei Elektro-Dienstwägen ist sogar mit steuerlichen Vergünstigungen zu rechnen.
Die Stromladungen sind deutlich günstiger als das Betanken mit Benzin oder Diesel. Und da die Technik stets weiterentwickelt wird, sinken die Anschaffungskosten und die Reichweite der E-Fahrzeuge steigt.

Ein häufiges Problem ist allerdings die mangelnde Infrastruktur, um die Autos laden zu können. Die Fahrzeuge haben nach wie vor keine sonderlich große Reichweite und eine lange Ladezeit, Besitzer benötigen also Ladesäulen in nächster Nähe. Auch wenn das Netz an Ladepunkten immer weiter ausgebaut wird, sind es dennoch lang nicht genug. In ländlichen Regionen haben die Fahrer häufig noch die Möglichkeit, eine Wallbox zum Laden der Fahrzeuge in der eigenen Garage zu integrieren, in der Stadt gestaltet sich das meist deutlich schwieriger.

Fazit: E-Auto kaufen oder nicht?

Die Branche wächst und die Technologie wird stets weiterentwickelt. Die Fahrzeuge werden immer größere Reichweiten haben, und die Infrastruktur weiter ausgebaut. Mit dem elektronischem Antrieb geht der Schritt in die richtige Richtung. Bisher gibt es noch viele Schwachstellen. Die Vor- und Nachteile können endlos fortgeführt werden. Grundsätzlich muss aber jeder Autofahrer für sich selbst die Vor- und Nachteile abwägen und seine Entscheidung treffen.


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